Besuch der Ausstellung „Please touch“ im Kunstpalast in Düsseldorf
Am Dienstag den 7. Mai 2024 organisierte Frau Binz im Rahmen ihres Kunstunterrichtes einen ganz besonderen Ausflug für unsere blinden und hochgradig sehbeeinträchtigten Schülerinnen und Schüler.
15 Schülerinnen und Schüler aus der Grund- und Hauptschule, aus der Schule für ganzheitliche Entwicklung und der berufsbildenden Schule erlebten einen Museumsbesuch einmal ganz anders.
„Bitte berühren“ war das Credo für den Besuch dieser ungewöhnlichen Ausstellung. Wo bisher in jedem Museum die Regel galt „Bitte nicht berühren“, war es in der Ausstellung von Tony Cragg jedem Besucher erlaubt und sogar ein Muss, alle Skulpturen anzufassen.
Die Skulpturen wurde aus verschiedenen Materialien wie Holz, Bronze, Stahl, Glas und Spielwürfel gestaltet. Jedes Material erzeugte ein anderes Wärmeempfinden, eine raue oder sanfte Oberflächenstruktur, einen anderen Geruch und ein anderes Geräusch, welches jeder Besucher erspüren durfte.
Bei der Skulptur „Stack“ hat der Künstler viele Schichten Holz gestapelt und verleimt. Dabei entstand ein Wechsel mit konkavem und konvexem Verlauf. „Diesen Verlauf kannst du gut ertasten, indem du selbst mit deinem Finger von deinem Haaransatz, über die Stirn, den Nasenrücken bis hin zur Nasenspitze und weiter zu den Lippen bis zum Kinn den Verlauf nachspürst.“ Nach diesem Tipp der Museumspädagogin ertastete Sahan aus der Klasse SB 8-10 mehrere Gesichtsprofile unter anderem bei der Skulptur „Group“.
Eine andere Skulptur sah von Weitem wie ein Korallenriff aus. Beim Ertasten entdeckten wir, dass die Skulptur aus zwei riesigen Händen besteht, aber an den einzelnen Fingern neue kleinere Hände wachsen und daran noch kleinere Hände. Jeremy aus der BF1-Klasse nahm zugleich seinen Taschenrechner und ermittelte, dass die Skulptur wohl aus ca. 6250 Händen bestehen müsste.
Marie aus der Klasse 5-7 erzählt ihrer Klassenlehrerin Frau Käs, dass sich eine weitere Skulptur wie das Tal der Dämmerung aus dem Buch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ anfühlt.
So erspürte jeder Besucher die Skulpturen auf seine besondere Art und Weise.